Programm des Industriesymposiums 2021
09:00 Uhr - Eröffnung und Keynote
Dr. Frank Schröder Oeynhausen | Geschäftsführer, Technikzentrum Lübeck GmbH
Prof. Dr. Thorsten M. Buzug | Geschäftsführender Direktor, Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik IMTE
Keynote: Paradigmenwechsel – 3D Druck als Bestandteil zukünftiger Fertigungsverfahren
Lars Engelhard (Unleash Future Boats)
Abstract: Noch immer werden die Fähigkeiten des 3D Druck oft unter- oder überschätzt, wodurch gerade der Mittelstand wertvolles Potential verspielt. 3D Druck kann weit mehr als Rapid Prototyping und ist facettenreicher als der erste Blick vermuten lässt. In der Fertigung jedoch löst dieses Verfahren keineswegs bestehende Prozesse vollständig ab, sondern erweitert den Baukasten. Finden wir heraus, welche Chancen die additive Fertigung bietet, wenn sie richtig angewendet wird.
Lars Engelhard ist Ingenieur, Autor und Mehrfachgründer. Nach seiner Karriere in der Automobilindustrie ist er u.a. Co-Founder bei Unleash Future, einem Think Tank von Hoch- und Höchstbegabten, und Geschäftsführer der Unleash Future Boats GmbH.
CEO Lars Holger Engelhard (38) gründete bereits 2003 sein erstes Unternehmen während des Studiums der Elektro- und Informationstechnologie.
Seine beruflichen Stationen führten im Automobilbereich von Bildverarbeitung, Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und autonomen Fahren (AD) bei 3SOFT über die Gesamtverantwortung für Online-Dienste und IT-Systeme bei der AUDI AG und im VW Konzern.
Lars ist Co-Autor des Internationalen Club of Rome. 2015 gründete Lars Unleash Future®, einen internationalen Think Tank und Technologie Inkubator. Daraus entstand unter anderem Unleash Future Boats // Schleiboote.
Lars zählt zu den besten 100 Beratern auf der Welt und wurde erst kürzlich als ‚Vordenker 2021‘ durch die Boston Consulting Group und das Handelsblatt ausgezeichnet.
Unleash Future Boats kann durch den technologie-starken Strategen Lars auf ein herausragendes internationales Netzwerk aus Spitzenkräften zugreifen. Darunter auch im Bereich 3D Druck, ein integraler Bestandteil in der Entwicklung autonomer emissionsfreier Boote und Schiffe, Produktion und dem gesamten Lebenszyklus.
Session 1: Materialien und Verfahren
Moderation: Dr. Thomas Friedrich | Leiter Geschäftsfeld Additive Fertigung, Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik IMTE
09:30 Uhr
Fräst du noch, oder druckst du schon? – Unser Weg zur Additiven Fertigung
Ulf Flinspach (EOS) und Dominik Schulte (CONDOR Custom Solutions)
Abstract: Der 3D Druck ist eine faszinierende Technologie über die jeder spricht. Nur viele Fragen sich, wie kann ich die Technologie erfolgreich auch in der Serienfertigung einsetzen? Wir zeigen Ihnen wie Werkstücke, die bisher konventionell auf Fräsmaschinen gefertigt wurden nun erfolgreich auf 3D Druckern hergestellt werden. Durch Funktionsintegration, Wegfall von Montagearbeiten oder Wegfall der NC-Programmierung können enorme Einsparungen erzielt werden. Condor Custom Solutions und EOS zeigen anhand von Beispielen aus der Medizintechnik mit welchen Systemen, Materialien und Bauteilen der Weg vom Fräsen zum Drucken sehr erfolgreich gelingt.
Ulf Flinspach ist bei EOS für den Vertrieb von additiven Fertigungssystem in Norddeutschland verantwortlich. Er betreut vorwiegend mittelständische Kunden, insbesondere berät er diese beim Einstiege in die additive Fertigung. Vor seiner Zeit bei EOS konnte er langjährig Erfahrungen mit Applikation und Vertrieb von Drehmaschinen und Bearbeitungszentren in Branchen wie z.B. Automotive, Maschinenbau oder Medizintechnik sammeln. Diese Erfahrungen kommen ihm besonders zu Gute wenn die Entscheidung ansteht, ob ein Werkstück konventionell oder additive gefertigt werden soll. Ulf Flinspach hat Maschinenbau an der Universität Kaiserslautern studiert.
Dominik Schulte ist geschäftsführender Gesellschafter bei der Condor Custom Solutions GmbH & Co.KG in Salzkotten.
Im Herzen von Ostwestfalen-Lippe entwickelt und produziert die Condor Group Hersteller Medizinprodukte für den täglichen Einsatz im OP sowie Zulieferer für die Elektroindustrie und den Sondermaschinenbau.
Zum Leistungsportfolio zählt neben dem Drahterodieren, der Frästechnik und der eigenen Montage seit 2018 die Additive Fertigung.
Condor nutzt die Additive Fertigung vor allem für die Serienfertigung von Medizinprodukten.
09:50 Uhr
Keramischer 3D Druck als innovative Herstellungsmethode von medizinischen und dentalen Anwendungen
Sandra Balnik (Lithoz GmbH)
Abstract: Die LCM-Technologie bietet eine neue Möglichkeit für die Herstellung von dentalen, sowie Medizinprodukten. Durch Designfreiheit, der Möglichkeit sowohl Bioinerte als auch Bioresorbierbare Materialien zu verarbeiten, sowie einigen weiteren Vorteilen des LCM Prozesses gegenüber konventionellen Formgebungsverfahren, rückt diese Herstellungsmethode immer weiter in den Fokus. In diesem Webinar erhält man einen Einblick was alles mit dieser Technologie möglich ist und wie innovativ die Zukunft der Medizin aussehen wird.
Sandra Balnik ist bei der Firma Lithoz im Bereich des Business Development in der medizinischen, sowie dentalen Abteilung tätig.
Ihre Arbeit besteht darin den Menschen die Technologie und Innovation näher zu bringen und zu zeigen wie viele Möglichkeiten es mit der LCM-Technologie in den genannten Bereichen gibt und welche Probleme damit gelöst werden können. Im Zuge Ihrer Arbeit in diesem Bereich kümmert sie sich auch um die Betreuung der Interessenten und hilft bei der Umsetzung ihrer Ideen. Die Basis für diese Tätigkeit erhielt Frau Balnik durch eine Ausbildung auf dem Technologischen Gewerbemuseum in Wien in der Abteilung der Biomedizin und Gesundheitstechnik, sowie zusätzlichen Ausbildungen im medizinischen sowie technischen Bereich.
10:10 Uhr
3D microprinting: tools to interact with the microscopic world
Dr. Jochen Zimmer (Nanoscribe GmbH) und Simon Thiele (Printoptics TGU)
Abstract: In the past decade, Two-Photon Polymerisation (2PP) has been established as the state of the art in 3D microprinting, allowing to create objects with sub-micrometer resolution. We will show how it has been used to bridge the gap between the macro and the micro world, paving the way for minimally invasive surgical tools, and detailed interaction with individual cells.
Dr. Jochen Zimmer
- Studium der Physik, Promotion am KIT an supraleitenden Nanostrukturen
- verschiedene Rollen in der 3D-Druck-Industrie (Indmatec, Makerbot/Stratasys)
- Seit 2017 Sales Manager bei Nanoscribe
Simon Thiele
- MSc and BSc in Microsystems Engineering, University of Freiburg
- PhD at University Stuttgart - Topic: Optical Design and 3D microprinting of optics
- Now co-leading the spin-off company "Printoptics" to commercialise 3D printed micro-optics with a strong focus on medical technology and endoscopy.
10:30 Uhr
Metall 3D-Druck im Nirgendwo
Stefan Ritt (Spee3d)
Abstract: Additive Fertigung für Metalle ist mittlerweile in immer mehr Industriezweigen etabliert. Aufgrund der hohen Flexibilität und just in time sowie on demand Fertigungsmöglichkeiten ist diese Technologie auch für den expeditionellen und Verteidigungseinsatz prädestiniert. Allerdings sind viele Anlagen im Markt technisch sehr empfindlich und komplex und stehen daher einem Einsatz "in freier Wildbahn" entgegen. Mit der Cold spray-Technologie wurden bereits mehrere Feldtests erfolgreich durchgeführt. Hiervon berichtet der Vortrag und zeigt so auch mögliche zukünftige Einsatzkonzepte wie z.B. offshore-Windparks, Öl- und Gasindustrieanwendungen und expeditionelle Umgebungen wie z.B. in Zentralafrika oder Asien auf.
Stefan Ritt, Dipl.Ing., hat im April 2020 in Lübeck die europäische Niederlassung der Firma SPEE3D aus Melbourne als SPEE3D GmbH gegründet. Ritt ist gebürtiger Lübecker und kein Unbekannter in der globalen 3 D-Druck-Szene. Seit über 20 Jahren ist er international für verschiedene Unternehmen in diesem Bereich tätig , hält Vorlesungen zum Thema und versucht auch in anderen Bereichen der Gesellschaft den Weg für mehr Akzeptanz des 3 D-Drucks zu ebnen. Die Firma SPEE3D stellt 3 D-Druckanlagen nach dem Cold spray-Verfahren her, das sich durch einfache Handhabung, Verarbeitung von Aluminium und Buntmetallen (z.B. Reinkupfer) sowie extrem hohe Aufbauraten bis 150 Kg pro Stunde und dadurch sehr kurze Herstellungszeiten auszeichnet.
10:50 Uhr - Pause mit Besuch der Industrieausstellung und Networking
Session 2: Software und Services
Moderation: Philip Kiefer | Projektmanager, TZL-Akademie Lübeck
11:20 Uhr
Qualitätssicherung in der Additiven Fertigung
Lennart Schulenburg (VisiConsult X-ray Systems & Solutions GmbH) und Christian Straube (Werkstoffprüflabor von ifw Jena)
Abstract: Die Additive Fertigung erlaubt nie zuvor erreichte Freiheiten im Hinblick auf das Bauteildesign. Für den Einsatz in sicherheitskritischen Bereichen, wie zum Beispiel der Luftfahrt oder der Medizintechnik, ist allerdings eine stringente Qualitätssicherung notwendig. In diesem Vortrag werden die Grundlagen der zerstörungsfreien Prüfung mittels Computer Tomographie (CT) erläutert und anhand von praktischen Beispielen erklärt. Weiterhin werden die Möglichkeiten und Grenzen der Technologie aufgezeigt und mit konkreten Hinweisen für Anwender ergänzt.
Lennart Schulenburg ist Branchenvisionär und kaufmännischer Leiter beim Röntgeninnovator VisiConsult. Er initiiert erfolgreich aufschlussreiche Kooperationsforschungen und spricht regelmäßig auf Branchenveranstaltungen über die neuesten Trends und Innovationen. Sein Motto "Es ist nie ein Problem, sondern eine Herausforderung" unterstreicht deutlich seine Begeisterung. Vor 30 Jahren wurde VisiConsult von seinem Vater gegründet und entwickelt kontinuierlich neue Röntgenlösungen, um den Röntgenbedarf in den Märkten zerstörungsfreie Tests, Sicherheit und Elektronik zu decken.
Christian Straube schrieb 2012 seine Masterarbeit (Werkstoffwissenschaft) am ifw Jena zur Werkstoffprüfung additiv gefertigter Bauteile – seit dem lassen ihn weder die additive Fertigung noch die Werkstoffprüfung los. Seit 2015 ist Christian Straube Leiter des Werkstoffprüflabors am ifw Jena. Dort unterstützt er mit seinem Team die wissenschaftliche Arbeit des Instituts und konnte in den letzten Jahren vor allem moderne Prüftechnik und -methoden für die Prüfung additiv gefertigter Bauteile einführen. Das Werkstoffprüflabor des ifw Jena konnte er als schnellen, flexiblen und zuverlässigen Partner in der Qualitätssicherung für Unternehmen vor allem im Bereich der additiven Fertigung etablieren
11:50 Uhr
3D-Druck zur Vernetzung von Mittelstand und Forschung
Juliane Jahnke (myprintoo GmbH) und Prof. Dr. Jens Telgkamp (HAW Hamburg)
Abstract: Die praxisorientierte Forschung und Ausbildung der HAW Hamburg fokussiert den Einsatz neuester Erkenntnisse und Methoden in Unternehmen. Die myprintoo GmbH als Fachhändler und Forschungspartner bietet die nötige Ausrüstung und Beratung für die Umsetzung in der Praxis an. Im Dialog geben Prof. Dr. Jens Telgkamp und Juliane Jahnke einen Überblick über aktuelle Forschungsvorhaben im Bereich der additiven Fertigung und die Nutzbarkeit für mittelständische Unternehmen.
Juliane Jahnke ist Junior Sales Engineer bei dem 3D-Druck Consulting Partner myprintoo GmbH in Hamburg. 2018 hat sie ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg abgeschlossen und im Anschluss das maritime Leichtbaunetzwerk MariLight.Net mit aufgebaut. Ihren Master schloss Juliane Jahnke 2020 mit einer Thesis im Bereich der Parameterentwicklung im 3D-Druck bei Tesa SE in Norderstedt ab. Seit Mai 2021 nutzt sie bei myprintoo ihre Erfahrungen für die Beratung und Betreuung von Kunden und in Forschungsprojekten des Unternehmens.
Jens Telgkamp arbeitete nach dem Studium des Maschinenbaus in Braunschweig und der Promotion im DFG Graduiertenkolleg "Kontinuumsmechanik Inelastischer Festkörper" (2001) bei der Airbus Operations GmbH in Hamburg und Toulouse in verschiedenen Bereichen, darunter Statik, Konstruktion/Design und Forschung, unter anderem als "Head of Fuselage Structure Design". Seine letzte Aufgabe bei Airbus war die Leitung der Forschungsaktivitäten rund um Additive Fertigungstechnologien als "Head of AM Research&Technology". Seit September 2019 ist Jens Telgkamp Professor für Produktionstechnik / Additive Fertigung an der HAW in Hamburg.
12:10 Uhr
Innovative Oberflächen durch Texturdesign
Sylvia Goldbach (Taktilesdesign GmbH) und Alexander Renz (HAILTEC GmbH)
Abstract:
Taktilesdesign GmbH - OBERFLÄCHENTEXTUREN FÜR ADDITIVE UND ABTRAGENDE VERFAHREN
Taktilesdesign ist spezialisiert auf die softwarebasierte Erstellung von Oberflächentexturen und der Bereitstellung dieser für die Technologien Lasergravur und additive Fertigung. Die Oberflächendaten sind in unterschiedlichsten Materialien darstellbar, sodass jedes Projekt gekennzeichnet ist von einer umfassenden Analyse der zu verwendenden Technologie, der jeweiligen Materialien, des passenden Softwareformats. Im Bereich Werkzeugbau, Automotive und Interieur beliefert Taktilesdesign Kunden seit 2016 deutschlandweit und im europäischen Ausland.
Beispiele aus der additiven Fertigung, wie eine Ingwerreibe aus Edelstahl oder Anwendungen aus der Kooperation mit der süddeutschen Firma Hailtec GmbH für die Ultrakurzpuls Lasergravur stehen im Fokus des Vortrags.
HAILTEC GmbH - HOCHPRÄZISE METALLPRODUKTE UND MIKROSTRUKTURIERUNG
HAILTEC hat sich neben einem breiten Portfolio für die Metallbearbeitung auf die Ultrakurzpuls-Laserbearbeitung (auch genannt Lasermikrobearbeitung) spezialisiert. Durch ihre medizintechnische Kompetenzen in der Fertigung gemäß DIN EN ISO 13485 liefert HAILTEC zuverlässig µm-genau gefertigte Medizinprodukt-Komponenten inklusive Dokumentation und Chargenrückverfolgbarkeit.
Als Beispiel reflexionsarmer Oberflächen wird der Einsatz von QR Codes in Spritzguss, in Kooperation mit Taktilesdesign realisiert, vorgestellt.
Sylvia Goldbach ist Designerin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Datenbearbeitung für Lasertechnik und der additiven Fertigung – seit Beginn der Digitalisierung von Oberflächen. Umfangreiche Tätigkeiten in der Kundenberatung und im Projektmanagement gingen der Firmengründung voraus.
Ihr geschultes Auge für Details, analytische Kompetenzen in der Bewertung von Texturen sowie umfassende Erfahrungen im Bereich automotive Interieur verhalfen der Firma Taktilesdesign, ein verlässlicher Partner mit hoher Expertise im Bereich der Oberflächenstrukturierung zu werden.
Alexander Renz: Ich bin seit 2016 Geschäftsführer der HAILTEC GmbH und mein Technikherz schlägt schon immer für µm-genaue Bauteile und für Hochtechnologie wie die Ultrakurzpuls-Lasertechnik. Wir produzieren für unseren Kunden präzise mikro - und feinmechanische Prototypen und Serien aus Metall
12:30 Uhr
Campusintegrierte multimodale 3D-Druck-Plattform
Dr. Thomas Friedrich (Fraunhofer IMTE)
Abstract: Um die additive Fertigungstechnik sinnvoll und gewinnbringend für die biomedizinische Forschung zu nutzen, gilt es neben der Schaffung von technischen Voraussetzungen auch die rechtlichen Gegebenheiten im Blick zu behalten. Da die möglichen Applikationen sehr vielfältig sind, kann die Einrichtung einer campusintegrierten multimodalen 3D-Druck-Plattform Synergien freisetzen. So kann einer großen Zahl an Forschern ein breites Portfolio an hochwertigen Fertigungstechnologien zur Verfügung gestellt werden. Die Nutzung der Infrastruktur und der Fachkompetenz vor Ort ist dabei jedoch nicht auf die biomedizinische Forschung beschränkt, sondern kann auch darüber hinaus für einen größeren Nutzerkreis verfügbar gemacht werden. Diese Plattform für additive Fertigungstechnik wird am Fraunhofer IMTE in Kooperation mit den Partnern auf dem Campus sukzessive ausgebaut.
Thomas Friedrich promovierte nach dem Studium der Physik auf dem Gebiet der Magnetohydrodynamik. An der Universität zu Lübeck forschte er anschließend an medizinischen magnetischen Bildgebungs- und Therapieverfahren und deren Applikation. Parallel dazu leitete er das stetig gewachsene 3D-Drucklabor des Institutes für Medizintechnik zur Herstellung von Prototypen und Bildgebungsphantomen. Seit etwa einem Jahr leitet er nun die Abteilung für Additive Fertigungstechnik der Fraunhofer Einrichtung für individualisierte und zellbasierte Medizintechnik (IMTE) in Lübeck.
12:50 Uhr - Pause mit Besuch der Industrieausstellung und Networking
Session 3: Forschung, Bildung und Fabrikation
Moderation: Regina Pretscher | Content Specialist, 3Dnatives
13:35 Uhr
Lasermaterialbearbeitung für medizinische und biotechnologische Anwendungen
Christopher Kren (MLL | Medizinisches Laserzentrum Lübeck)
Abstract: Am MLL stehen Lasersysteme mit Wellenlängen vom tiefen UV (Excimer Laser) für die Oberflächenbearbeitung und Kurz- und Ultrakurzgepulste Lasersysteme zur Verfügung.
Excimer Laser sind aufgrund der hohen Absorption des zu bearbeitenden Materials hervorragend für die „kalte“ Ablation, also präzise Abtragung geeignet. Das verbleibende Material bleibt thermisch unbeeinflusst. Eingesetzt werden kann das Verfahren z.B. zur Nachbearbeitung im Mikro- (lateral) und Nanometerbereich (axial) an allen Polymeren oder auch biologischem Gewebe. Eine online Kontrolle des Prozesses ist z.B. mittels der optischen Kohärenztomografie, bei Mikrobohrungen über Flowmessungen möglich
Kurzgepulste Lasersysteme können sehr präzise im Mikrometerbereich zur Materialbearbeitung eingesetzt werden. Die Materialart ist dabei quasi unbegrenzt bei hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten. Durch den Effekt des optischen Durchbruchs lassen sich transparente Medien wie Glas auch oberflächenneutral z.B. mit Data Matrix Codes versehen.
Die MLL GmbH versteht das Ziel des Geschäftsfeldes „Mikromaterialbearbeitung“ in einem Zusammenhang aus technologisch anspruchsvoller Lasermaterialbearbeitung an medizinischen oder biotechnologischen Anwendungen des herzustellenden Endprodukts.
Christopher Kren
- Seit 2010 als Entwicklungsingenieur am MLL
- Arbeitsfelder: Softwareentwicklung, Optomechanik ,Regelungstechnik sowie KI Anwendungen.
- Neben dem Schwerpunkt der Lasermaterialbearbeitung zudem Mitarbeit in anderen Tätigkeitsfeldern des MLL, wie z.B. Entwicklung von Prototypen für die klinische Evaluierung.
13:55 Uhr
Innovative Prototypenfertigung - Von der Idee zum Start-Up
Martin Hamann (FabLab Lübeck) und Ties Junge (Silolytics)
Abstract: Was ist ein FabLab und wie kann ich meine Idee dort umsetzen?
Ob ein einfaches lasergeschnittenes Gehäuse, 3D-gedruckte Rührblätter für eine homogene Durchmischung in Spitzbodenröhrchen, 3D-Scannen von Siegeln aus der Hansezeit oder CNC-Fräsen von Aluminium-Teilen für den eigenen Prototypen – im FabLab ist es möglich.
Martin Hamann und Thies Junge geben im Twin Talk Einblicke in die Möglichkeiten der Prototypenfertigung und die Zusammenarbeit in der offenen Hightech-Werkstatt.
Martin Hamann ist Gründungsmitglied des FabLab Lübeck e. V. und bereits seit 2014 mit Leidenschaft in der Maker-Szene aktiv. Nachdem er sich vier Jahre im Vorstand des FabLabs engagiert hat, ist er im Herbst 2020 ins Labmanagement gewechselt, ist nun hauptberuflich für die offene Hightech-Werkstatt tätig und berät Start-Ups, Firmen, Institutionen und Privatpersonen bei der Umsetzung ihrer Projekte.
Neben seiner Tätigkeit im FabLab ist er auch in der Start-Up-Szene aktiv und arbeitet aktuell mit einem interdisziplinären Team an Sensoren für bettlägerige Patient:innen und mit einem FabLab-Mitglied an 3D-gedruckten Cross-Skates.
Ties Junge, Msc. Computer Engineering Sciences, ist Gründer und Geschäftsführer der Silolytics GmbH. Idee und Grundlage des Startups entstanden während seiner Masterarbeit an der TU Berlin. Die Silolytics GmbH entwickelt Sensortechnik und Software für die Agrarbranche und hier speziell für die Einlagerung frischen Pflanzenmaterials. Digitale Fertigungsmethoden, wie 3D-Druck und CNC Fräsen sind für die Silolytics GmbH wichtige Werkzeuge im Prototypen- und Serienbau, die je nach Anforderungen zum Einsatz kommen.
14:15 Uhr
In 3 Tagen zum 3D-Druck Anwender
Philip Kiefer (TZL Akademie)
Abstract: Eigene kreative Ideen umsetzen. Etwas selbst konstruieren und sofort als dreidimensionales Objekt ausdrucken, ohne jegliche Vorkenntnisse. Wenn Sie das anspricht und Sie Lust haben, 3D-Druck selbst zu erfahren und ihre fertige Konstruktion wortwörtlich in Händen zu halten, dann sind Sie bei der TZL Akademie genau richtig. Der Vortrag gibt einen Einblick in den 3D-Druck-Workshop und weckt Begeisterung für Additive Fertigung.
Philip Kiefer ist Ingenieur aus Leidenschaft und Projektmanager beim Technikzentrum Lübeck. 3D-Druck begeistert ihn bereits seit mehr als zehn Jahren, während verschiedener Stationen in der Industrie und als Gründer eines 3D-Druck Start-Ups. Er liebt es, Dingen auf den Grund zu gehen und bis ins kleinste Detail zu verstehen. Aus dem Impuls, dieses 3D-Druck-Wissen und die Begeisterung zu teilen, entstand die TZL Akademie.
14:35 Uhr
3D-Druck - aber bitte mit Förderung
Susann Dreßler (Investitionsbank Schleswig-Holstein) und Peer Biskup (WTSH)
Abstract: Unternehmen, die in den 3D-Druck investieren, können von verschiedenen Förderprogrammen profitieren. Bringen Sie sich in dieser Session auf den neuesten Stand, welche dieser Fördermöglichkeiten für Sie und Ihr Unternehmen relevant sind. IB.SH & WTSH stellen Ihnen Zuschüsse für Investitionen wie DigiBonus II Schleswig-Holstein, die einzelbetriebliche Investitionsförderung aus dem Landesprogramm Wirtschaft und das Bundesprogramm Digital Jetzt sowie Innovations- und Beratungszuschüsse vor. Außerdem geht es um Finanzierungsmöglichkeiten und neutrale und unentgeltliche Beratungsangebote für Ihr Unternehmen (Innovationsberatung der WTSH & Förderlotsen der IB.SH)
Susann Dreßler, Leiterin IB.SH Förderlotsen
Susann Dreßler verfügt über eine 20-jährige Berufspraxis in der Beratung und Betreuung von Förderprogrammen auf EU-, Bundes- und Landesebene. Die gelernte Bankkauffrau und Diplom-Wirtschaftsgeographin ist seit 2011 Leiterin der Förderlotsen der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH), die Unternehmen und Gründungsinteressierte neutral und unentgeltlich über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten beraten. Zuvor war sie in der Betreuung und Beratung von EU-Förderprogrammen in der IB.SH und in der regionalen Wirtschaftsförderung tätig.
Peer Biskup, Teamleitung Innovationsberatung, WTSH Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein mbH
Peer Biskup arbeitete nach seinem Abschluss als Diplom-Ingenieur über zehn Jahre bei einer mittelständischen Ingenieurgesellschaft. Anschließend folgten Tätigkeiten als Innovationsmanager in Bremen und als Geschäftsführer der Bayerischen Patentallianz GmbH. Seit 2017 leitet Peer Biskup das Team der Innovationsberatung bei der WTSH - Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH
14:55 Uhr - Abschluss und Ausblick
Dr. Frank Schröder Oeynhausen | Geschäftsführer, Technikzentrum Lübeck GmbH
Prof. Dr. Thorsten M. Buzug | Geschäftsführender Direktor, Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik IMTE